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Teichbau
Teichbau ist nicht einfach ein Loch buddeln, Folie, Wasser, Pflanzen und Fische rein, fertig. Wer nach diesen Motto verfährt braucht sich über das Resultat nicht wundern. Der Teich oder Biotop ist ein sehr komplexes Gebilde, das von den verschiedensten Faktoren beeinflusst wird. Gleichgewichtserhaltung ist dabei unser Motto. Dabei sind die Nährstoffkreisläufe am brisantesten. Ein zuviel oder zuwenig an Nährstoffen kann die Wasserqualität in ganz erheblichen Maße beeinflussen. Meist haben wir es mit einem zuviel an Nährstoffen zu tun. Reduzierung der Nährstoffe stehen daher an oberster Stelle. Die Wasserqualität kann man meist schon an der Farbe erkennen. Klares, sauberes, geruchloses Wasser ist da ein gutes Zeichen. Für die meisten Verwendungen reicht dies aus. Für spezielle Verwendungen wie Koi- oder Bade-Teich muss die Reinheit durch geeignete Mittel überprüft werden. Hier sind meist Filteranlagen unumgänglich. Da wir naturnahe Teiche anstreben, sind wir auf ein Minimum an Technikeinbau eingestellt. Daher sind die wichtigsten Helfer zur Reinhaltung unserer Biotope, die Wasserpflanzen. Sie entziehen dem Wasser Nährstoffe, filtern es, geben Sauerstoff, und bauen Giftstoffe ab. Mit Ihrer Hilfe gelingt es meist den gewünschten Erfolg zu erzielen. Dabei ist die Auswahl der geeigneten Pflanzen von großer Wichtigkeit.Lassen Sie sich beraten und kaufen Sie nicht einfach drauf los. Eindringlich sei hier vor den Einsatz von Pragmites australis (Schilfrohr), Typha (Rohrkolben) gewarnt! Sie können zwar Wasser gut filtern, aber sie sind Verladungspflanzen die keine Nachbarn dulden und zu guter Letzt, vor keiner Folie halt machen. Zahllose Beispiele zeigen verheerende Schadensbilder, die nur mit erheblichen Aufwand wieder saniert werden können. Für die, die mehr zu diesen Thema wissen wollen habe ich versucht in verständlicher leichter Form die Grundlagen zum Teichbau zu erklären.
Wir stehen gern beratend oder ausführend zur Seite. Verwirklichen Sie sich Ihren Wassertraum!
- Planung
Bevor Sie zu den Spaten greifen, sollte wir einige Grundgedanken darlegen. Die geplante Lage, Windverhältnisse, der Lichteinfall und Lichtdauer, der derzeitige Baum- und Pflanzenbestand, vorhandene Wasserverhältnisse sollten ermittelt werden. Jetzt kann man die Größe, Lage und Gestaltung festlegen. Wir beginnen schon bei der Planung Missverhältnisse aufzudecken um im Vorfeld geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen oder abzuwägen ob ein Teichbau überhaupt in Frage kommt. So kann es doch zu erheblichen Problemen führen, wenn z.B. in Wassereinzugsgebiet oder in unmittelbare Nähe von Flüssen oder Naturschutzgebieten gebaut werden soll. Auch kann die Größe des Teiches nicht eigenmächtig gewählt werden. Verschiedene Bestimmungen sind hier einzuhalten. Als Faustformel gilt, bis 300qm kann ich ohne Baugenehmigung bauen. Daher sollte man sich immer vorher informieren, inwieweit ein Teichbau erlaubt ist und welche Auflagen zu erfüllen sind. Bäume mit Ihren Wurzeln und Blättern können ein Problem werden. Pappeln und Weiden aber auch Birken mit Ihren Wurzeln finden die kleinste Leckstelle im Teich und ziehen unbeobachtet ständig Wasser aus dem Teich. Die Blätter können bei übermäßigen Einfluss zu großer Nährstoffzufuhr und damit zur Veralgung führen. Besonders der Wahlnussbaum kann zu einen Problem werden. Die Blätter und Früchte können das Wasser sehr stark kontaminieren. Die ätherischen Öle können kaum abgebaut werden. Pflanzen und Tierwelt leiden stark unter dieser Belastung. In diesen Fall sollte überlegt werden, ob an dieser Stelle ein Teich entstehen soll, mit all seinen Nachteilen. Hier täte ein Wasserspiel mit Pflanzung ohne Teich bessere Dienste. Die ständige Windrichtung ist wichtig um festzustellen ob mir ständig Laub und damit Nährstoffe in den Teich gelangen. Ein Zuviel an Lichteinfall ist genauso ungünstig wie zuwenig, (6-7)h Licht am Tage reichen aus. Stecken Sie den Teich ab und beobachten den Schattenverlauf. Danach kann man den Teich neu ausrichten. Ebenso wichtig ist es sich über die bestehenden Wasserverhältnisse vertraut zu machen. Wie hoch ist der größte Grundwasserstand, liegt aggressives Wasser vor, kann oder soll Fremdwasser eingespült werden. Bei Fremdwasserzuführung in meinen Teich sollte dies nur über ein Filtersystem geschehen. Vorsicht vor Regenwasser von Schiefer- und Teerpappdächern. Die gelösten Schwermetalle können schwere irreparable Schäden an Tier und Pflanzenwelt anrichten.
- Erdarbeiten
Nach dem wir die Planung abgeschlossen haben kann es zum eigentlichen Bau gehen. Die Lage des Teiches steckt man mit Pfähle oder auch Kies ab und kontrolliert nochmals die Lage. Hierbei ein Wort zu gewählten Form. Ich weiß nicht warum immer wieder bei der Teichform die Nierenform gewählt wird. Dabei hat diese doch nur Nachteile. Grundsätzlich gehen wir bei der Formgebung von Mutter Natur aus und da kommt die bekannte Nierenform so gut wie nie vor. Unser Teich soll doch natürlich aussehen, er liegt also am tiefsten Punkt und nicht auf den Berg. Die Form ist meist Linsen oder Eklipsenförmig (Schauen sie doch mal im Frühjahr auf überflutete Ackerflächen). Nach der Absteckung kann nun der Aushub beginnen. Heben Sie als erstes den Mutterboden ab, diese ist in der Regel (40-50)cm tief. Lagern Sie Ihn zur späteren Wiederverwendung beiseite. Legen Sie jetzt schon die einzelnen Zonen des Flachwasserbereichs an. Achten Sie darauf, das die ersten 30cm am Rand senkrecht verlaufen, um eine optimale Kapillarsperre zu bekommen. Von den ersten Absatz, sollte im optimalen Fall die Böschung in einem Verhältnis von 1/3 bis zum Tiefsten Grund verlaufen. Hier werden schon die größten Fehler gemacht. Steile Böschungen keine Übergänge zu den einzelnen Zonen. Resultat, die Teichfolie rutscht, gibt der Erde, den Steinen und den Pflanzen keinen Halt. Wer hier richtig vorgeht kann sich jede menge Ärger sparen. Die Erde die unmittelbar unter der Mutterbodenschicht erscheint, benutzen wir wieder als Teichboden. Also nicht abtransportieren. Aus Kostengründen sollte ebenso überlegt werden, ob ich nicht im Garten eine Auffüllung für ein Bachlauf, Quellstein oder ein Hügelbeet anlegen will. Die Kosten hierfür liegen meist deutlich unter denen des Abtransportes. Mit einen Stahlbesen nochmals alles sauber abharken, Wurzeln, Spitze Steine, Glas, Draht uns sonstiges sorgfältig auslesen, damit wir später keine böse Überraschung erleben.
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- Abdichtung
Die schwerste Arbeit liegt hinter uns, dafür die wichtigste vor uns. Da unsere Böden in der Regel nicht wasserdicht sind, müssen wir ein klein wenig künstliche Erzeugnisse einbauen, um Sie dicht zu machen. Aus Kostengründen geschieht das in der Regel aus Folienprodukten. Zur Maßbestimmung wird unser fertiges Becken in der größten Länge und Breite gemessen +20cm als Sackungsmaß. Nun verlegt man bei groben Untergrund noch eine Lage Vlies als zusätzlichen Schutz. Jetzt kommt die Folie. Achten Sie auf Außentemperatur, die bei mindestens 15 Grad liegen sollte, da sonst die ganze Sache zu steif wird und unschöne Falten entstehen. Vorteilhaft ist vorkonfektionierte Folien zu verlegen. Das zusammenschweißen sollten sie nur den Fachmann überlassen. Denn kleinste Fehlstellen können später erhebliche Schäden und Kosten verursachen. Nachdem die Folie schön glatt verlegt ist, mit sowenig Falten wie möglich, legen wir nochmals eine Lage Vlies auf die Folie als Schutz. Denn bei den Einfüllen des Sandes, der Findlinge usw. kann es schnell zur Beschädigung kommen. Auch sollte man eine spätere Begehbarkeit zur Wartung und Pflege bedenken. Spezielle Einbauten oder Durchführungen sollten Sie ebenfalls nur den Fachleuten überlassen. Das Risiko einer Lecktage ist einfach zu groß.
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- Teichboden
Nun geht es noch mal zur Sache. Der gelagerte Teichboden muss nun lagenweise auf unsere Abdichtung gebracht werden. Mit den Rand anfangen, damit die Folie nicht mehr verrutschen kann. Verteilen sie die Erdmassen in den Pflanzzonen, wobei die Schichtstärke von der Pflanzung abhängig ist. Für die Seerosenpflanzen bauen wir Lehm und Tonklumpen ein und überdecken Sie wieder mit Kies. Je nach Pflanzentyp kann hier und da den Pflanzboden abändern, aber denken sie immer daran, nicht zu viel Nährstoffe einzubringen. Daher hat unser Mutterboden oder gar Kompost im Teich nichts zu suchen Sollten sie beim Aushub keinen wiederverwendungsfähigen Boden vorgetroffen haben, kann ein leicht lehmiges Sand-Kiesgemisch aus der Kiesgrube Abhilfe schaffen. Nachdem alle Zonen aufgefüllt sind, egalisieren sie alle Zonen miteinander um fließende Übergänge zu schaffen. Die Randauffüllung bis 30cm dick, sollte bis ca. 3cm unter dem Außenrand aufgefüllt werden. An unserer tiefsten Stelle sollten ca. 10 cm Auffüllung vorliegen. Damit haben wir genug Spielraum für unsere Pflanzen geschaffen. Nun werden unsere Findlinge, Friesensteine, Grob-, Feinkiesel von groß nach klein verteilt. Quellstein; Bachlauf incl. der Zuleitungen, Schläuche werden sauber verlegt und unter den Kies vergraben. Pumpen stellt man erhöht auf eine Steinpackung oberhalb des Tiefpunktes. Denken Sie jetzt schon an eine Zugangsstelle zur späteren Wartung und Pflege der Pumpe oder der Pflanzen. Abgeflachte Findlinge, die als Trittsteine verlegt werden, können da eine große Hilfe sein. Bei der Steinauswahl sollten Sie beachten, dass sie rundlich oder flach sind, keine Fremdeinschlüsse von Metallen haben. Steine die aus unseren Kiesgruben kommen, haben in der Regel diese Eigenschaften
- Zubehör
Zur Ausschmückung oder auch aus der Notwendigkeit brauchen wir mitunter technische Anlagen wie Filteranlagen, Unterwasserpumpen und Beleuchtungen. Da diese Dinge in der Regel lange Zeit benutzt werden, sollten sie auf folgende Dinge schauen:
- Technische Einbauten mit Stromanschluss sollten allen geltenden Bestimmungen entsprechen.
- Elektrische Zuleitungen sollten über eine gesonderten FI- Schutzschalter gesichert werden.
- Alle Einbauten, sollen der höchsten Schutznorm entsprechen.
- Das TÜV oder GS-Siegel gibt gute Hinweise.
Bei der Auswahl der Pumpen nicht unbedingt nur nach dem Preis gehen. Billig-Pumpen halten in der Regel nur eine Saison. Bei guten Pumpenherstellern bezahlen sie zwar oft ein mehrfaches, aber man hat lange Zeit und Freude damit. Wartungsfreudigkeit, Stromverbrauch, Pumpenleistung wäre weiteres Kriterium bei der Auswahl. Denken Sie bei der Auswahl was die Pumpe eigentlich leisten soll. Wie groß ist der Höhenunterschied zwischen Pumpe und Auslauf. Mit jedem cm erhöht sich der Leistungsbedarf an die Pumpe. Auch die zu bewältigende Aufgabe ist wichtig. Bachlauf, Sprudelstein oder Wasserfontäne, die erforderliche Wassermengen, um ein Wasserspiel in Szene zu setzen ist sehr unterschiedlich. Lassen Sie sich vor den Kauf beraten. Filteranlagen sollen nur Anwendung finden, wenn der kleine Naturkreislauf im Teich nicht in der Lage ist, das Gleichgewicht herzustellen. Filterdurchfluss, Wartungs- und Einbaumöglichkeit, Mikro- und Biofiltereinsatz sowie Kombinationen mit Magnetdurchfluss oder UV-Lampen sollten möglich sein. Der Einsatz von Beleuchtung im oder am Teich erfreut sich stetiger Beliebtheit. Auch hier ist auf die Einhaltung der Normen zu achten. Wartungsfreundlichkeit, Stromverbrauch, Lichtstärke oder Farbe sind hier die Kriterien. Die Effekte die sich damit erzielen lassen, werden jeden begeistern. Ob als Wasserflamme, hinterleuchteter Bachlauf oder Uferbegrenzung, immer entsteht ein ganz besonderer Reiz, den man sich kaum entziehen kann. Beim Einbau sämtlicher Zubehörteile sollten Sie auf spätere Zugänglichkeiten achten. Technische Anlagen sollten dezent versteckt werden, um unser Gesamtwerk nicht zu verschandeln, denn die Natur kennt keine Technik.
- Pflanzen
Nun kommt die schönste Arbeit, pflanzen. In unserer Planung haben wir ja festgelegt, wo die einzelnen Zonen liegen, wo ist meine Ansichtsfläche, welchen Hintergrund habe ich. Da die Gestaltung sehr individuell ist, kann man nicht nach “Schema F” vorgehen. Aber es gibt ein paar Grundregeln. Unser Teich ist ein Teil unserer Natur, daher sollte sie immer der unmittelbaren Umgebung angepasst sein. Der Boden, Licht und Nährstoffbedarf kann sehr unterschiedlich sein daher sollten sie sich beraten lassen um späteren Ärger zu vermeiden. Natürliche Teiche besitzen verschiedene Zonen in denen die Pflanzen angesiedelt sind. Die äußerste Zone bezeichnen wir als Randzone, sie liegt außerhalb des Teiches, sie stellt den Übergang zur näheren Umgebung dar. Anschließend gehen wir zur Uferzone über. Sie befindet sich schon in meinen Teich, gepflanzt mit Sumpfpflanzen aber auch Pflanzen die aus der Randzone stammen, sie stehen meist trocken. Daran schließt sich die Sumpfzone an, hier stehen die Pflanzen meist mit nassen ‚Fuß’ aber trockenen ‚Kopf’. Wassertiefe 0-2cm. Die Flachwasserzone ist der nächste Bereich, hier stehen die Pflanzen schon in einer Wassertiefe von 2-25cm. Die Tiefwasserzone beginnt also ab 25 cm bis zum Grund. Dieser soll höchstens bei 1,60m liegen, hier sind alle Unterwasserpflanzen zu Hause. Unterwasserpflanzen sind der eigentliche Motor in unseren Teich. Sie sehen zwar nicht so toll aus, aber sie sind der größte Sauerstofflieferant, ein super Filtersystem und Nährstoffverbraucher in einem. Unsere künstlichen Filteranlagen sind noch meilenweit von der Leistung unserer Pflanzen entfernt. Daher setzen Sie so viele Unterwasserpflanzen wie möglich ein. Klares sauberes Wasser wird sie belohnen. Bei der Gestaltung der einzelnen Zonen sollten Sie aber Wert auf Natürlichkeit achten. Verwischen Sie die Grenzen untereinander, gestalten sie fließende Übergänge. Nichts sieht künstlicher und unnatürlicher aus als vorgeformte, streng definierte Zonen in denen genau nach Vorschrift die Pflanzen zu platzieren sind. Bei einen natürlich gepflanzten Teich überlassen wir es den Pflanzen wo sie sich am liebsten ausbreiten können.
Meist kommt nach ca. 2 Jahren ganz erstaunliche Verflechtungen zwischen den einzelnen Pflanzenarten zustande. Wenn so ein Teich dann nicht mehr nur als künstliches Objekt betrachtet wird, sondern als Gesamtbestandteil des Gartens, harmonisch eingefügt und es so aussieht, als wäre er schon immer da, ja, dann haben wir unser Ziel erreicht.
- Tierwelt
Was wäre unser Teich ohne Tiere, kein Teich, sondern nur ein Wasserbecken. Da wir jedoch ein natürlichen Teich schaffen wollen, gehört die Tierwelt dazu. Dabei legen wir wert auf das Wort Natur. Daher sollten wir nach Möglichkeit gar keine Tiere einsetzen, die künstlich gezüchtet wurden. Wenn sie den Teich natürlich gestaltet haben, lassen sie der Natur freien lauf. Geben sie Ihr eine Chance sich zu etablieren. Sie werden reich belohnt werden. Wir konnten immer wieder beobachten, wie aus einen anfänglichen sterilen Teich nach und nach Leben eingehaucht wurde. Zuerst waren es verschiedene Insekten wie Käfer, Schnecken und Libellen vor Ort. Anschließend kamen die ersten Frösche und Kröten, auch Molch und Krebs stellten sich ein. Zu guter letzt waren auch noch Fische angesiedelt. Oberflächlich nahmen in der gleichen Zeit zahlreiche Vögel Besitz vom Teich. Sie nutzen ihn fortan als Badeteich, zur Tränke oder Speisetisch. Sie waren auch hauptverantwortlich für die meisten Tiereinwanderungen. Zu guter letzt kamen dann die Säugetiere. Hund und Katze, Igel, Marder und noch viele mehr nutzen diesen Teich. Erstaunlich auch die Ordnung, die unter der Tierwelt herrscht. Jede Tierart hat seine Zeit zur Nutzung, mit einer Präzision, das man danach die Uhr stellen könnte. Wenn wir als Mensch, in dieser Runde uns ganz still mit einreihen, überfällt einen ein Wohlgefühl von Harmonie zwischen Mensch und Natur.
Jetzt bin ich ein Teil von ihr!
Hört sich an wie ein Märchen, ist es aber nicht. Versuchen Sie es! Für diejenigen die sich nicht zurückhalten können folgende Bemerkungen: Sorgenkind Goldfisch, immer wieder mussten wir feststellen das ein Teich mit dem berühmten Goldfisch besetzt wurde. Die Besitzer schimpften über trübes Wasser, kauften dann Unmengen an Algenvernichtern und legten sich teure Filteranlagen zu. Aber die Ursache wurde nicht erkannt. Der Goldfisch ist eine Züchtung und stammt aus der Familie der Karpfenartigen. Das allein ist schon der Grund, weshalb Goldfischteiche so schnell trübe, veralgt und verschlammt sind. Er ist ein Grundfisch nimmt also die Nahrung hauptsächlich von Grund auf und spült sie durch sein Maul und Kiemen. Dabei wird immer wieder der Grund aufgewühlt. Trübes Wasser stellt sich ein. Da er sehr gefräßig ist, entsteht auch jede Menge Abfall. Die Ausscheidungen sind der reinste Dünger für so ein Teich. Algen fühlen sich pudelwohl und vermehren sich millionenfach, der grüne Teich ist geschaffen. Weil das Ganze auch noch reichlich Sauerstoff zehrt, haben die Fische noch mehr zu kämpfen und schnappen an der Oberfläche nach Sauerstoff, weil im Wasser kaum noch vorhanden. Das ganze wird durch massenhafte Vermehrung an Fisch, hohen Lichteinfall und hoher Wassertemperatur noch dramatischer. Es werden aggressive und lebensbedrohliche Zustände geschaffen. Ein Umsturz des Wassers wird unumgänglich, der totale Exodus ist kaum aufzuhalten. So geschehen und immer wieder beobachtet. Muss das sein?!
Also halten sie Ihre Fische unter Beobachtung, vermeiden sie Überbesatz 1 Fisch von 10cm auf 1 qbm reicht völlig! Geben Sie den Fischen nur in Ausnahmefällen zu fressen. Wenn schon künstlich besetzt, dann mit naturnahen Fischen wie Rotauge, Rotfeder oder Bitterling. Auch Krebse und Muscheln aus Züchtungen können den Teich bereichern. Aber bitte nicht aus unseren Flüssen und Seen entnehmen!
- Pflege
Auch wenn Sie den Teich der Natur überlassen sollen, so benötigt er doch auch hin und wieder ihre Zuwendung. Grundsätzlich sollte man sich bei der Pflege auf das nötigste beschränken. Hier ist weniger oft mehr. Es gibt ja Leute die räumen ihren Teich total aus, strahlen und dampfen mit Hochdruck Folie, jeden Stein, das Zubehör aufs peinlichste ab, um einen schönen sauberen Teich zu bekommen. Ein Swimmingpool wäre hier wohl angebrachter. Warum? Teichwasser ist ein ganz besonders Gebräu, eine Vielzahl von Bewohner sind hier Zuhause und geben dem Wasser die richtige Würze. Mikroorganismen, Bakterien, Einzeller, Algen, Nesseltiere, Bachflohkrebse und noch zahlreiche andere Vertreter sorgen für unseren ganz eigenen Wasserhaushalt. Sie sind, neben den Wasserpflanzen, die wahren Motoren zur Gleichgewichtshaltung zwischen Nährstoffaufnahme und -verarbeitung. So ein Gleichgewicht stellt sich nach der Erstbefüllung frühestens nach ca. ½ Jahr ein. Alle Zutaten für ein Teich reagieren erst einmal miteinander, da wird miteinander gekämpft, verbunden und geteilt. Wir sehen das von außen an die unterschiedliche Färbung des Wassers. Auch innerhalb des Jahres können sie an jeden natürlichen See diese Farbspiele beobachten. Darum! Reinigung nur von trockenen abgestorbenen Pflanzenteilen, Auswucherungen von einzelnen Pflanzen, um sie wieder in den Schranken zu verweisen. Tote oder kranke Tiere sind in jeden Fall zu entsorgen. Sollte sich Faulschlamm angesammelt haben, sollten er abgesaugt werden. Bei Pumpen und Filter beschränken Sie sich auf das Augenscheinliche. Siebe, Schwämme, Zu- Abflussleitungen ausspülen fertig. Das Mikrofilter sollte auch hier nur von groben Schlamm gereinigt werden, nicht kochen oder Chemie zufügen da die Bakterienstämme sonst vernichtet werden. UV-Lampen eventuell austauschen, Lampen reinigen von Moosen und Algen. E-Anlagen von einen Elektriker überprüfen lassen. Wann? Das Frühjahr März/April vor dem ersten Erwachen der Vegetation ist der beste Zeitpunkt.
Achtung Muss man doch mal in den Teich, so gehe behutsam um. Die Tierwelt schläft noch. Wenn sich viel Schlamm angesammelt hat, hilft ein Absaugen mit Nasssaugern.
Über das Jahr Ein Kontrollgang sollte stets erfolgen, Pumpen oder Filterreinigung kann mehrmals im Jahr nötig sein. Bei auswuchernden Pflanzen sollten Sie stets ein Auge auf sie haben.
Im Sommer Wasserverlust ist am Teich immer vorhanden. Doch im Sommer kann die natürliche Verdunstung erheblich zuschlagen. Ein nachfüllen ist erforderlich, möglichst mit dem gleichen Wasser aus dem angrenzenden Fluss oder Graben. Da man nicht immer solch stelle zur Verfügung hat, ist Regenwasser eine gute Wahl. Brunnen oder gar Leitungswasser sind nur unter Vorbehalt zu verwenden. Vor allen gechlortes Leitungswasser kann unseren Teich arg zusetzen. Mit steigender Wassertemperatur fällt der Sauerstoffgehalt rapide. Ab ca. 24Grad kann Wasser nur noch wenig Sauerstoff binden. Unsere Fische zeigen uns es mit Ihrer Notatmung an der Oberfläche an. Bei solch hohen Temperaturen helfen auch kaum Wasserbelüfter und Co. Wirksamer ist, die Temperatur zu senken. Hier kommen unsere Schwimmblattpflanzen wie Seerosen zum Einsatz. Die Beschattung bewirkt ein Temperaturgefälle, Sauerstoff wird gebunden. Daher stehen die Fische im Sommer auch gerne unter den Blättern. Aber auch Quellsteine und Bachläufe können Abkühlung bringen.
Herbst Nun beginnt die Zeit des Laubes, und der ersten abgestorbenen Pflanzen. Um nicht zuviel Nährstoffe einzubringen, sollten man darauf achten, das nicht zu viel Laub in den Teich eingetragen wird. Ein Laubnetz kann hier gute Dienste tun. Jetzt ist es Zeit der Winterfestmachung für Pumpen und Zubehör.Diese sollten gereinigt werden und dann auf jeden Fall unter Wasser gelagert werden. Ansonsten gibt es eine böse Überraschung. Pumpe ist fest! Wer will, kann sie aber durchlaufen lassen, in frostfreier Wassertiefe passiert gar nichts. Ein Wasserspiel im Winter bringt außerdem Sauerstoff im Teich und hat ganz besondere Reize wenn sich ein Eispanzer um den Quellstein bildet.
Winter Hier ist unsere Ruhephase also lassen sie den Teich so wirken wie er ist. Auch wenn man jetzt so prima an die Wasserpflanzen kommt, um sie abzuschneiden, tun sie es im Frühjahr. Nicht nur der besondere Reiz von mit Raureif belegten Binsenhalmen geht verloren, auch den wichtigen Luftaustausch über unsere Pflanzenhalme. Bei einem Teich ohne Pflanzen, würde ein Bündel Stroh oder Eisfreihalter aus dem Baumarkt diese Dienste übernehmen. Beachten sie, das Naturteiche von vielen Tieren als Winterquartier genutzt werden, daher nicht unbedingt eine Eishockeybahn daraus machen. Im Winter soll die Stille herrschen, um Kraft für das nächste Jahr zu tanken.
- Wasserspiele
Bewegtes Wasser in einer ruhigen Umgebung kann sehr beleben und erfrischend sein. Ob als Bachlauf, Quellstein, Wasserfontäne oder als Dampf der positive Effekt auf die unmittelbare Umgebung ist immer gegeben. Im Teich kann bewegtes Wasser die Temperatur senken, Sauerstoff zuführen und Kreislaufprozesse beschleunigen. Die Art der Gestaltung hängt immer von den äußeren Umständen und den individuellen Wünschen ab. Daher ist auch die Wirkung nie die gleiche. Ein jedes Wasserspiel ist somit ein Unikat mit eigener Individualität und Exklusivität. Wasserspiele können zusammen mit Teichanlagen, aber auch losgelöst völlig separat gebaut werden. Wenn die äußeren Umstände wie Platzbedarf, Baumbestand Lichtprobleme usw. einen Teich nicht zulassen ist ein separates Wasserspiel eine echte Alternative. Ob im Außen- oder Innenbereich, überall lassen sich Wasserspiele einsetzen. Im Innenbereich haben sie dazu noch den Vorteil der Luftbefeuchtung, für die trockene Heizungsluft. Die Pflanzen werden es Ihnen danken. Auch der Einsatz verschiedenster Materialien lassen jedes Wasserspiel anders wirken. Bei uns finden farbige Findlinge aus aller Welt Verwendung. Aber auch gestaltete Natursteine sowie Kunstobjekte aus Metall finden Ihren Einsatz.
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